Wachstumsfragen im Städtebau I

Das beschriebene Umdenken in der Bewertung von Finanzprodukten anhand von Nachhaltigkeitskriterien ist eine exemplarische Entwicklung unserer Zeit. Neubewertungen von Produkten und Verfahren spielen sich gerade überall ab, auch im Bereich des Städtebaus.

Zwei Fragestellungen rahmen die großen Debatten im Städtebau ein:
Zum einen die Frage, ob wir Areale der Stadt weiter versiegeln bzw. bebauen. In dieser Frage spannt sich die gesamte Wachstumsdebatte auf: Was verstehen wir unter Wachstum im Städtebau? Wie soll Frankfurt weiter wachsen und wo sind Grenzen des Wachstums?
Und dann ist da die Frage, wie Frankfurt wachsen soll. Hier reden wir über nachhaltigen Städtebau. Das Dogma „Bauen, Bauen, Bauen“ oder „Bauland, Bauland, Bauland“, wie es von manchen nun re-formuliert wird, muss der Vergangenheit angehören. 
Wenn wir darüber nachdenken, ob und wie wir bauen wollen, müssen wir viel, viel differenzierter Nachdenken. Die Facetten des nachhaltigen Bauens gehören erodiert und wirksam umgesetzt, Potentiale und Werte unversiegelter Flächen müssen endlich anerkannt werden.

Für beide Fragestellungen gilt: Wachstum braucht anhaltende Synthesen mit der Ökologie und auch mit dem Sozialen. Wachstum wird immer auch destruktiv sein. Aber wir müssen ihn, auch im Städtebau, sozialverträglicher, umweltschonender und gerechter gestalten und das ist eigentlich gar nicht so schwer.