„Nachhaltigkeit ist kassenwirksam„

Bringt eine Grünfläche Profit? Sollten wir sie lieber versiegeln und bebauen? Die Finanzpolitik steht schon immer vor der Herausforderung, dass bestimmte Mehrwerte ökonomisch nicht abgebildet werden. Die Instandhaltung einer Grünanlage findet sich im Haushalt wieder, weil sie Geldmittel benötigt. Aber was ist mit der Einkommensseite? Grünflächen binden CO2 und schaffen saubere Luft. Sie sind Ruheoasen und in lauten, großen Städten wichtige Rückzugsorte für Menschen. Grünflächen sind Versickerungsfläche, reduzieren Hochwassergefahren und fördern im Sommer ein kühleres Klima. All dies fördert die Biodiverstität und die Gesundheit der Menschen und führt zu geringeren Folgekosten aus Umweltverschmutzung oder Krankheit. Auch die CO2 Einsparungen sind quantifizierbar. Es sind die Nachhaltigkeitsberichte der Stadt, die analytisch bereits diese Perspektive berücksichtigen.

Letztes Jahr haben wir in Frankfurt den wirkungsorientierten Haushalt beschlossen. Kurz-, mittel- und langfristige Nachhaltigkeitsziele sollen zukünftig im Haushaltsverfahren beschlossen und ihre Erreichung über Kennzahlen und Indikatoren offengelegt werden. Diese Forderung an öffentliche Haushalte empfiehlt auch der Sustainable Finance Rat. Inwiefern hierzu zusätzliche Kennzahlen entwickelt und ggfs. sogar zusätzliche Daten erhoben werden müssen, wird sich zeigen. Wichtig ist: Wir müssen Nachhaltigkeitsanforderungen in die städtischen Haushalte integrieren. Einerseits, damit sich adäquater spiegelt, welche quantitativen und qualitativen Mehrwerte gewisse Investitionen bereits bringen, die bisher noch nicht abgebildet sind und zugleich, um aufzuzeigen, in welche Produkte wir bewusst Investitionen lenken möchten, um unsere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und den Krisen der Zeit dauerhaft entgegenzuwirken. 

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